Seminare
Der Lehrstuhl bietet jedes Semester mindestens ein Seminar zur "Internet- und Telekommunkationswirtschaft" mit wechselnden Schwerpunktthemen an. In jedem Fall wird im Wintersemester ein Seminar für Studierende im Bachelorstudium und im Sommersemester ein Seminar für Studierende im Masterstudium angeboten. Darüber hinaus kann es weitere Seminare im Bachelor- und/oder Masterprogramm geben. Bitte beachten Sie die aktuellen Ankündigungen. Die Anmeldung für das Seminar findet jeweils zum Ende des vorhergehenden Semesters über den Lehrstuhl statt.
Seminararbeit
In allen Seminaren müssen Sie auf der Grundlage von größtenteils englischsprachiger Originalliteratur ein wissenschaftliches Thema selbst erarbeiten und präsentieren. Neben der inhaltlichen Korrektheit der Arbeit wird besonderer Wert auf die eigenständige, kritische Auseinandersetzung mit der Literatur sowie auf die formale Korrektheit der schriftlichen Arbeit und Präsentation gemäß der vorgegebenen wissenschaftlichen Standards gelegt.
Bachelor- und Masterseminar Internet- und Telekommunikationswirtschaft Wintersemester 2024/2025
Der Lehrstuhl bietet kommendes Wintersemester ein Bachelorseminar und ein Masterseminar an. Beide Seminare befassen sich mit dem Thema "Managing Reputation and Quality in Digital Platform Ecosystems":
One of the central phenomena of the digital economy is the growing importance of digital platforms. Digital platforms are online intermediaries that facilitate, manage, and specifically control exchange and interaction between participants who are affiliated with the platform (e.g., buyers and sellers of products or services).
When users interact through a platform, they often lack information about who they interact with, and the quality of the goods and services provided. For example, a buyer on eBay may not know in advance whether the seller will ship the product or whether the product meets the proclaimed quality. This asymmetric information can lead to adverse selection or, in extreme cases, market failure, ultimately risking the platform’s viability. Therefore, managing the quality of participants is crucial for the success of digital platforms.
In this seminar, students will explore the economic principles underlying the need for quality management on digital platforms, examine how platforms design and implement rating and reputation systems to help high-quality sellers signal their credibility, and how platforms can manage disputes between participants. Moreover, students will learn about the impact of fake reviews and strategies to incentivize buyers to provide honest and genuine feedback, ensuring the reliability of reputation systems.
zeitlicher Ablauf / Bewerbung
Bewerbungszeitraum: 17. bis 24. Juni 2024
Bachelor- und Masterseminar: Bewerben Sie sich bitte direkt über das Bewerbungsformular Bachelorseminarplatz bzw. das Bewerbungsformular Masterseminarplatz ab 17.06.2024, 9 Uhr, bis 24.06.2024, 23.59 Uhr, am Lehrstuhl.
Bekanntgabe der Zusagen: 28. Juni 2024, 12 Uhr
Frist zu Annahme zugesagter Plätze bzw. Möglichkeit zum Rücktritt: bis 15. Juli 2024, 9 Uhr
Kick-off Termin: Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Wichtig:
Die Bachelor- und Masterseminarplätze werden im Bereich der Wirtschaftsinformatik (Lehrstühle Prof. Gnewuch, Prof. Krämer, Prof. Otto, Prof. Widjaja, Prof. Gerlach) koordiniert vergeben. Sie werden daher nicht mehr als ein Angebot für einen Seminarplatz erhalten. Um die Chancen auf Ihren Wunschplatz zu maximieren, bewerben Sie sich daher nur für genau ein Seminar im Bereich der Wirtschaftsinformatik pro Semester. Falls Sie in Ihrem Wunschseminar keinen Platz erhalten konnten, in anderen Seminaren aber noch freie Kapazitäten sein sollten, so werden wir Ihnen ggf. auch ohne gesonderte Bewerbung einen Platz in einem anderen Seminar anbieten. Bei der Vergabe der Seminarplätze im Bereich der Wirtschaftsinformatik werden Härtefälle (d.h. Studierende, bei denen eine Nichtberücksichtigung studienverlängernd wirken könnte; dies ist insbesondere dann gegeben, wenn Sie im Bachelorstudium Wirtschaftsinformatik studieren und in Hisqis mind. 90 ECTS verbucht haben) gesondert und über alle Lehrstühle hinweg berücksichtigt. Auch hier ist eine Mehrfachbewerbung daher nicht nötig, da diese Studierenden in jedem Fall einem der Seminare zugeteilt werden.
Bitte beachten Sie, dass die Kick-off-Veranstaltungen der Seminare jeweils in der Woche der Platzvergabe/Zusage stattfinden (d. h. zum Ende des Vorsemesters in dem das Seminar stattfindet) und eine Teilnahme daran verpflichtend ist.
In this master's seminar, students will explore the design choices digital platforms make to shape user behavior and interactions. Discussions will highlight both positive and negative implications, as well as regulatory efforts to combat consumer manipulation. Topics include exploring the influence of dark patterns on decision-making and competition in platform ecosystems, methods of nudging users to generate content on a platform, the impact of ranking manipulation, analyzing the implications of the European Digital Services Act, and understanding the impact of platform design on filter bubbles. Students will prepare one topic in depth for their seminar thesis and engage in discussions with other students, fostering an opportunity to learn about digital platforms, consumer behavior and the regulatory landscape.
Digitale Plattformen wie Amazon, Google oder Instagram sind zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Lebens geworden. Digitale Plattformen sind internetbasierte Intermediäre, die den Austausch und die Interaktion zwischen Teilnehmern, die sich der Plattform anschließen (z.B. Nutzer, Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen), ermöglichen, erleichtern, orchestrieren und gezielt kontrollieren. Verbraucher können auf ihrem Smartphone mit einer Suchmaschine nach dem Standort eines Restaurants in ihrer Nähe suchen, eine Ridesharing-App nutzen, anstatt mit dem eigenen Auto dorthin zu fahren, und den Fahrer und das Essen über einen Zahlungsanbieter ihrer Wahl bezahlen. Wenn Verbraucher diese Plattformdienste nutzen, erlauben sie den Betreibern, ihre (persönlichen) Daten zu sammeln und zu verwenden. Im Gegenzug bieten viele digitale Plattformen ihre Dienste kostenlos an. Plattformen nutzen diese Daten, um Profit zu erzielen. Das vielleicht bekannteste Beispiel ist die Nutzung von Daten für den Verkauf zielgerichteter Werbung. In anderen Fällen kann der Plattformbetreiber durch Daten sein
Serviceangebot verbessern, zum Beispiel indem er die Suchkosten der Verbraucher durch individuell angepasste Inhalte reduziert.
Eine zentrale Eigenschaft, die den Aufstieg von Plattformen überhaupt erst ermöglicht hat, sind Netzwerkeffekte. Netzwerkeffekte treten auf, wenn die Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung durch eine Person direkt oder indirekt die Attraktivität desselben Produkts oder derselben Dienstleistung für andere beeinflusst. Netzwerkeffekte führen zu einer "Winner-Takes-All"-Dynamik, welche dazu geführt hat, dass sich die Aufmerksamkeit von Nutzern online auf sehr wenige Anbieter konzentriert. Diese sogenannten "Gatekeeper" verfügen über beispiellose Möglichkeiten der Datenerfassung. Angesichts des datenzentrierten Charakters der von Plattformen angebotenen Dienste kann ein ungleicher Zugang zu Daten die Marktmacht verzerren, und die daraus
resultierenden Ungleichgewichte können zu ungünstigen Marktergebnissen für Verbraucher (z.B. übermäßige Datenerfassung) und Unternehmen (z.B. überhöhte Preise) führen.
Als Reaktion auf solche Bedenken haben Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt Maßnahmen ergriffen, um den Missbrauch von Marktmacht durch digitale Plattformen einzudämmen. Beispielsweise zielen Vorschriften wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), der California Consumer Privacy Act (CCPA) oder das chinesische Personal Information Protection Law (PIPL) darauf ab, die Privatsphäre von Nutzern stärker zu schützen. Der europäische Digital Markets Act schreibt "Do's and Don'ts" für Plattformen gegenüber gewerblichen Nutzern und konkurrierenden Plattformen vor, um deren Marktmacht zu beschränken. Ähnliche Regelungen werden derzeit in den USA und China ausgearbeitet.
Vor diesem Hintergrund vermittelt das Seminar "Digital Platform Ecosystems" den Studierenden ein Verständnis für die grundlegenden ökonomischen Mechanismen, die im Kontext von digitalen Plattformen wirken. Das Seminar befasst sich insbesondere mit Themen, die den Schutz persönlicher Daten, Online-Werbung, Reputationssysteme und vertikale Integration betreffen
- Overview: EU Regulation in fixed and mobile networks
- Overview: EU Digital Markets and Digital Services Acts
- Competition Policy and Regulation for ICT and data services
- Net neutrality
- Broadband targets and public subsidies
- Broadband targets and technological neutrality
- Fiber deployment and product innovations
- Mobile: 5G deployment and product innovations
Digitale Plattformen sind für die digitale Ökonomie von zentraler Bedeutung. Unter digitalen Plattformen versteht man internetbasierte Intermediäre, die Austausch und Interaktion zwischen Teilnehmenden, die sich mit der Plattform affiliieren (z. B. Nutzer:innen, Anbieter:innen von Produkten oder Dienstleistungen), ermöglichen, erleichtern, verwalten und gezielt steuern. Eine digitale Plattform bildet somit den Kern eines dynamischen Ökosystems aus einer Vielzahl und Vielfalt von Akteuren. In acht von zehn der derzeit am höchsten bewerteten Unternehmen – unter ihnen Alibaba, Alphabet, Amazon, Apple, Facebook, Microsoft und Tencent – sind digitale Plattformen eine tragende Säule der Unternehmensstrategie. Digitale Plattformen unterscheiden sich dabei grundlegend von traditionellen Modellen der Organisation und Wertschöpfung, u. a., da Plattform-Ökosysteme besonders viele Schnittstellen zwischen den Akteuren aufweisen und auf dem Sammeln, Analysieren und Verwerten von Daten und der Ausnutzung von (oft indirekten) Netzwerkeffekten beruhen. Digitale Plattformen haben somit weitreichende und potenziell tiefgreifende Chancen und Risiken für Wirtschaft und Gesellschaft.
Im Seminar „Digital Platform Ecoystems“ lernen Studierende grundlegende Wirkmechanismen von Digitalen Plattformen kennen und betrachten ausgewählte Teilaspekte der digitalen Plattformökonomie im Detail. Aspekte, die im Seminar genauer betrachtet werden, sind z.B. Datenerhebung und Datenschutz, Wettbewerb und Innovation in datengetriebenen Märkten, Online-Werbemärkte, Algorithmische Steuerung von Plattformen, Plattform-Governance und Regulierung von Plattformen.
Bachelorseminar Telekommunikations- und Internetinfrastrukturen:
- Net neutrality
- Competition policy and regulation for ICT and data services
- Asymmetric and symmetric access regulations
- Future role of broadband access regulations
- Broadband targets and public subsidies
- Broadband targets and technological neutrality
- Fiber deployment and product innovations
- Mobile: 5G deployment and product innovations
Masterseminar Internet and Telecommunications Business
- Impact of 5G on Industrial IoT
- Industrial IoT and sustainable growth
- The future of Consumer IoT
- Autonomous mobility and the data conundrum
Governments across the world are increasingly regulating how firms collect and use the personal data of consumers. For example, the European General Data Protection Regulation (GDPR), which came into effect on May 25, 2018, greatly strengthened individuals’ rights regarding their data. This includes granting consumers the right to data portability and the right to be forgotten among others.
In this seminar, the economic consequences of data protection regulation will be discussed. Topics include the effects of data protection laws on the ability to trade and generate economic value from data, the effects of transparency regarding privacy practices, and alternatives to data protection regulation such as industry self-regulation or data protection tools. Some of the topics will have to be written in English.
- Data broker
- The value of data
- Data as a public good
- Data ownership for personal and non-personal data
- Data sharing among competitors
- Incentives and barriers of data sharing
- Decision Support Systems
- Recommendation neutrality, Algorithmic Bias and Discrimination
- Explainable Artificial Intelligence
- Transparency and Accountability
- Algorithmic Aversion
- Ethics of Artificial Intelligence
- ...
- Competition policy and regulation for ICT and data services
- Asymmetric and symmetric access regulations
- Future role of broadband access regulations
- Fiber deployment and product innovations
- Mobile: 5G deployment and product innovations
- Mobile: (Inter-)national roaming regulation
- ...
- Public Open Data
- Data Pools and Data Market Places
- Value of Data
- Data Ownership
- Data as an essential facility
- ...
- Price discrimination
- Personalized services and product customization
- Personalized recommendations
- Data collection and privacy
- Quality customization
- ...
- Advertising Networks
- Ad Auctions
- Tracking and Targeting
- New Advertising Types
- Data Markets
- Coupons
- ...
- Data Sharing
- Tracking Methods
- Price Discrimination
- Targeted Advertisement
- Personalization
- ...
- Sharing Economy
- App Stores
- Open Source
- Targeting and the Role of Data
- Data Markets
- ...
- Value of Privacy
- Informediaries
- Price Discrimiation
- Privacy Regulation
- Sharing user/usage Data
- ...
- Vertical Integration
- Exclusivity
- Information Sharing
- Walled Gardens
- Most Favoured Nation Clauses
"Life is for Sharing" gilt heute als Leitspruch der vernetzten Gesellschaft. So nutzen gemäß der Europäischen Kommission knapp die Hälfte aller europäischen Internetnutzer Onlinedienste in den Bereichen Musik, Video und Gaming. Innovative Technologien und die zunehmende Digitalisierung verändern dabei Produktion, Verbreitung und Konsum von Medien grundlegend. Insbesondere die Entwicklung von dezentralisierten Verteilungsplattformen ("Peer-to-Peer") und die kostenfreie Vervielfältigung digitaler Güter werfen hierbei fundamentale Fragen für den Schutz von Urheberrechten und die Kommerzialisierung geistigen Eigentums auf. In diesem Seminar werden technische Grundlagen und Anreize für Online-Piraterie, potentielle Gegenmaßnahmen und Kommerzialisierungsstrategien der Urheber sowie aktuelle Vorschläge für eine Überarbeitung des Rechtsrahmens diskutiert. Die zu bearbeitenden Themen umfassen u.a. Filesharing in P2P-Netzwerken (BitTorrent & Co.), Digital Rights Management, iPod & Musikpiraterie, Medien als Erfahrungsgüter.
Die Bündelung von Diensten und Produkten kann in der Informations- und Kommunikationstechnologie besonders häufig beobachtet werden. Neben der Rolle als Marketinginstrument werden mit Bündelung oft auch strategische Ziele verfolgt. Dies führt regelmäßig zu kontroversen Diskussionen hinsichtlich der Vor- und Nachteile für Wettbewerber, Konsumenten und die Innovationsmöglichkeit dieser Industrien. Insbesondere erfolgreiche und dominanten Unternehmen der Branche, wie IBM, Microsoft und Google, mussten sich aktuell oder in der Vergangenheit wettbewerbsrechtlichen Untersuchungen stellen. Das Master-Seminar untersucht die unterschiedlichen Beweggründe für Bündelungsstrategien und deren Auswirkungen auf die betroffenen Stakeholder. Die zu bearbeitenden Themen umfassen u.a. Marktmachtübertragung (Leveraging) mittels Tying, Bündelung von Informationsgütern, Wettbewerb in zweiseitigen Märkten, Hardware-Software-Systeme, Strategien zur Preisdiskriminierung.